nächster schritt: von der konzeptidee zum sondierungsprojekt

Die Konzeptidee wurde erfolgreich bei der 7. Ausschreibung des Stadt der Zukunft Programms der FFG eingereicht. Im Jahr 2021 kann das Projektteam rund um kollektiv regenwasser an der Weiterentwicklung des Konzeptes für ganzheitliche Lösungen zu urbanem Regenwassermanagement arbeiten.

Die Sondierung INReS (Integration nachhaltiger Regenwasser­management-Tools in die Planungs- Ausführungs- und Bewirtschaftungs-Software (BIM)) dient zur Vorbereitung und Bewertung der Anwendbarkeit einer interaktiven Webanwendung zur Empfehlung geeigneter Maßnahmen im Umgang mit Regenwasser im Bestand sowie bei Neubauten, die erstens eine vereinfachte Anwendung in Form der Regenwasser-Toolbox ermöglicht und zweitens eine BIM-Kompatibilität für die objekt-bezogene Umsetzung zulässt.

Durch das vorliegende Sondierungsprojekt sollen die internen Prozesse der Web­anwendung und der umfangreichen Systemdatenbank erarbeitet, überprüft und weiterentwickelt werden. Darüber hinaus sollen potentielle Stakeholder identifiziert, sowie Profit- und Non-Profit-Businessmodelle erstellt werden.

Um eine größtmögliche Verbreitung und bestmögliche Integration in alle Phasen eines Projektes sicherzustellen, angefangen von der Konzeption über die Planung, den Bau bis hin zum Betrieb und etwaigen Sanierungen, ist eine Kompatibilität mit dem Building Information Model (BIM) unabdingbar. Hierdurch können unterschiedlichste Stakeholder und Gewerke auf Daten zugreifen, diese gemeinsam bearbeiten und im Falle von Planänderungen schnell und ohne Informationsverlust reagieren. Die erforderlichen Schnittstellen, Standards (z.B. durch Datenaufbereitung im IFC-Standard) und Parameter sollen im Projekt erarbeitet werden.

Ein Proof of Concept am realen Objekt garantiert die Konsistenz der Daten und Parameter. Stakeholdergespräche und Dissemination schaffen Präsenz in der (Fach-)Öffentlichkeit. Durch diesen ganzheitlichen Ansatz einer einfachen, nutzungsgruppenoptimierten Webanwendung, ergänzt durch maximale Kompatibilität zu BIM, werden die Bedürfnisse nahezu aller potentiellen Stakeholder bestmöglich abgedeckt und eine breite Anwendbarkeit garantiert.

Die Projektpartner der Sondierung sind Green4Cities GmbH, DI Joachim Kräftner, Ingenieurbüro für Landschaftsplanung und -architektur und DIE ANTWORT · Büro für Informationstechnik GmbH unter der Projektleitung des Instituts für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau, Universität für Bodenkultur Wien.

kollektiv regenwasser gewinnt co-creation lab der wirtschaftsagentur wien

Die städtische Infrastruktur wird sich den zukünftigen Extremwetterereignissen wie Starkregen und Hitze anpassen müssen, um große Schäden zu vermeiden. Nachhaltige Entwässerung und die Nutzung von Regenwasser werden eine große Rolle spielen, wie auch die Wirtschaftsagentur Wien und die Stadt Wien überzeugt sind. Im Sommer 2019 initiierte sie das Co-Creation Lab „Regenwasser in der Stadt“ und rief dazu auf Lösungsvorschläge von Ideen bis hin zu Produkten einzureichen. 

Das kollektiv regenwasser nutzte die Möglichkeit ihr Konzept eines ganzheitlichen Regenwassermanagements vorzustellen und konnte sich mit ihrem Ansatz vor der Jury gegenüber 20 weiteren Projektideen durchsetzen.

Für das Konzept wurde aus Best-Practice-Beispielen eine Entscheidungsmatrix geschaffen, die mögliche Maßnahmen für das urbane Regenwassermanagement aufzeigt. Einerseits wurden hierfür bekannte Tools analysiert und andererseits neuartige Lösungsansätze speziell für die auflastoptimierte intensive und extensive Retentionsbewässerung sowie einen Regenwasser-Kreislauf in Gründerzeithäusern gefunden, um eine höchstmögliche Niederschlagsretention in typischen Bebauungsstrukturen Wiens und anderen Städten sicherzustellen.

Die Entscheidungsmatrix soll in weiterer Folge als simpel anwendbare, interaktive Webanwendung Bewohner*innen, Planer*innen oder auch Bauherr*innen verfügbar gemacht werden. Damit können diese einfach und schnell eine passgenaue Lösung für ihr individuelles Objekt oder Projekt finden.